Dem Gründer von Byju droht im US-Insolvenzstreit ein Urteil über mehr als eine Milliarde US-Dollar

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Byju Raveendran, der Gründer des indischen Bildungstechnologieunternehmens Byju’s, bereitet sich darauf vor, einen Beschluss eines US-amerikanischen Insolvenzgerichts anzufechten, der Zahlungen in Höhe von über 1,07 Milliarden US-Dollar verlangt. Das Urteil folgt den Vorwürfen, dass die US-Einheit von Byju im Jahr 2022 533 Millionen US-Dollar überwiesen hat, die nie verbucht wurden, zusammen mit einer separaten Beteiligung von 540,6 Millionen US-Dollar an einer Kommanditgesellschaft. Im Mittelpunkt des Streits steht ein befristetes Darlehen in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar, das 2021 von einer Gruppe US-Kreditgebern unter Führung von GLAS Trust verlängert wurde, die nun behaupten, die Gelder seien zweckentfremdet worden.

Der Kern des Rechtsstreits: Das Gericht erließ ein Versäumnisurteil, nachdem es festgestellt hatte, dass Raveendran sich wiederholt Anordnungen widersetzte und unvollständige Antworten bezüglich der fehlenden Gelder gab. Die Kreditgeber behaupten, das Geld sei nicht ordnungsgemäß überwiesen worden, während Raveendrans Anwaltsteam darauf besteht, dass das Gericht unfair gehandelt habe, relevante Fakten ignoriert und ihm eine umfassende Verteidigung verweigert habe. Der Richter stellte ein Muster der Nichteinhaltung fest, darunter versäumte Anhörungen, ignorierte Fristen und unbezahlte Sanktionen.

Eskalierende Rechtsstreitigkeiten: Dieses Urteil baut auf einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten auf, die im April begannen, als GLAS Trust Raveendran und seine Frau Divya Gokulnath wegen der fehlenden 533 Millionen US-Dollar verklagte. Das Ehepaar warf den Kreditgebern zuvor einen feindlichen Übernahmeversuch vor und drohte mit einer Gegenklage in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar, die jedoch bislang ausblieb. Mittlerweile hat auch Byju’s in New York Klage gegen die Kreditbeschleunigung eingereicht, und Raveendrans Team bereitet derzeit Klagen in mehreren Gerichtsbarkeiten vor, in denen Schadensersatz in Höhe von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar gefordert wird.

Der Untergang eines Startup-Lieblings: Diese Situation markiert einen starken Rückgang für Byju’s, das einst einen Wert von 22 Milliarden US-Dollar hatte und von Investoren wie Tiger Global und der Chan Zuckerberg Initiative unterstützt wurde. Das Unternehmen sieht sich nun mit Klagen, Finanzierungsengpässen, Entlassungen und einem Streit unter den Gläubigern konfrontiert. Das Gericht entschied, dass Raveendrans Aktivitäten in den USA – Spendenbeschaffung und seine Tätigkeit als Direktor – die Zuständigkeit für den Fall begründen.

Vorwürfe des Missbrauchs: Jüngste Unterlagen deuten darauf hin, dass der Großteil der 533 Millionen US-Dollar an Raveendran und seine Mitarbeiter zurückgezahlt wurde, eine Behauptung, die er bestreitet. Sein Anwalt argumentiert, dass die Mittel für die Muttergesellschaft Think & Learn und nicht für den persönlichen Vorteil verwendet wurden. Der Richter bezeichnete den Fall als „außergewöhnlich“ und „einzigartig“ und rechtfertigte damit die „überaus gerechtfertigte“ Erleichterung.

Gegen das Urteil wird Berufung eingelegt. Raveendrans Anwaltsteam behauptet, das Gericht habe einen Fehler begangen und wichtige Fakten ignoriert. Die Parteien haben sieben Tage Zeit, um auf das Urteil zu reagieren.

Das Ergebnis wird darüber entscheiden, ob der Gründer von Byju mehr als eine Milliarde US-Dollar zahlen muss, und wird wahrscheinlich das Schicksal des einst vielversprechenden Startups angesichts des wachsenden rechtlichen und finanziellen Drucks beeinflussen.